Opa Bruno, +17 Jahre

Opa Bruno, +17 Jahre

Bald ist der süße Kerl schon 5 Jahre tot, aber die Trauer um unseren Opa Bruno tut immer noch weh. Am 6. Januar 2016 hat unser süßer alter Hundemann uns verlassen und sich auf die Reise über die Regenbogenbrücke gemacht. Er kam 2014 aus einem italienischen Canile zu uns und muss ungefähr 17 1/2 Jahre geworden sein, also ein biblisches Alter. 

Er war eine einzige gesundheitliche Baustelle, aber das wußten wir ja. Zahnsanierung, Medikamente, Physiotherapie, das alles brauchte er. Aber Opi ließ sich von den Wehwehchen nie unterkriegen, er lebte mit jeder Faser seines Körpers. 

Unvergessen ist seine „Rampensau-Nummer“. Wenn er seinen Rundgang im Garten beendet hatte, dann raste er die Holzrampe zur Terrasse hoch. Über die Terrasse, mit einem kleinen Sprung über die Esszimmer-Türkante. Im vollen Galopp und rasantem Bogen in die Küche. Manchmal rutschten ihm bei der Kamikaze-Aktion die Hinterbeine weg und es warf ihn auf den Popo, aber langsam machen kam nicht in Frage. In der Küche angekommen schmiss er sich dann krachend in seinen Korb und grinste uns zahnlos an. 

Und wie er es liebte, in Penzberg „shoppen“ zu gehen. Spaziergänge in Wald und Flur waren okay, aber die Highligts waren für ihn Stadtspaziergänge. „Penzberger Pipi-Nachrichten“ lesen, interessante Läden von innen beschnuppern und wenn sich dann auch noch ein Pommes oder ein Stückchen Brot auf dem Gehsteig fanden, dann war der Tag gerettet. Einmal legte ich ihm zwei Stückchen Trockenfutter heimlich auf den Weg und zeigte sie ihm dann mit großem „Meeensch Opi, guck mal, was zum Essen!“. Er schnupperte an den Stückchen, schaut mich an und sein Blick sagte ganz klar: „Sag mal, willst du mich verschaukeln? Das hast du da hingelegt und das ess ich nicht! Aber Danke für den netten Versuch!“ 

Überhaupt fressen…. Wie er reinhaute in seinen Cockernapf mit seinem Spezial-Nierenfutter samt Zusätzen für Gelenke, Verdauung etc. Den Cockernapf brauchte er, weil er mit nur noch drei Fangzähnen und ansonsten gähnender Leere im „Gesichts-Esszimmer“ nicht mehr schweinereifrei futtern konnte und die Hälfte daneben ging. Aber so klatschte der rausgesabberte Brei an die hohen Napfwände und rutschte wieder runter, so dass Bruno letztlich doch alles ratzeputz auffressen konnte. 

Und wenn wir im Wohnzimmer Pommes aßen (selbstgemacht, mit wenig Fett), dann erwachte der eigentlich fast taube Opi aus dem Tiefschlaf und kam betteln. Nach zwei, drei Pommes gab er Ruh und war zufrieden. Jaaa, Hunde sollen nichts vom Tisch kriegen, aber für Uroldies, die nicht mehr viel Lebenszeit vor sich haben, gelten andere Regeln. 

Er hatte den Schalk im Nacken und genoß sein Leben außerhalb der Tierheimmauern in vollen Zügen. Doch in den letzten Wochen ließ seine Kraft immer weiter nach, seine Medis wollte er nicht mehr schlucken. 

Als klar war, dass er wahrscheinlich in Kürze an schmerzhaftem Nierenversagen sterben würde, entschlossen wir uns, ihm die Qual zu ersparen. Und so kam unsere Tierärztin zu uns nach Hause und brachte Opi Bruno einfühlsam und völlig ohne Stress über die Regenbogenbrücke. 

Nun müssen wir ohne den Uralt-Clown leben. Niemand wird mehr beim Napfverteilen motzen, dass das alles viiiiel zu langsam geht. Niemand wird mehr zahnlos und glücklich grinsen, wenn er einen alten Pommes in sich hineinstopfen konnte. 

Wir sind dankbar für die 16 wunderbaren Monate mit diesem kauzigen, lustigen und absolut liebenswerten Hundemethusalem, der alle mit seiner Zähigkeit und seinem Lebenswillen überraschte. Leb wohl, mein Schätzchen! Und komm uns mal ab und zu besuchen, bis wir uns im Himmel wiedersehen! Wir werden Dich immer, immer, immer lieben!