Zwergkaninchen Mümmeline
Meine kleine Mümmeline, es ist unfassbar! Du bist gestorben, mit gerade mal 4 Jahren. Ich vermisse Dich so sehr! „Das war doch nur ein Kaninchen“ hat mir heute jemand gesagt, als ich ihm erzählte, dass Du gestorben bist. „Nur ein Kaninchen“? Ist ein Kaninchen es nicht wert, dass man es betrauert? Mümmeline, Du bist es wert, tausendmal bist Du es wert! Du warst eine so liebe Seele und so hübsch. In Deine Fellfarbe hatte ich mich sofort verliebt, als ich Dich zum ersten Mal sah. Damals, bei unseren Nachbarn, bei denen Du geboren wurdest.
Was habe ich Mama anbetteln müssen, dass ich Dich mitnehmen darf. Sie meinte, als Teenager habe ich doch bestimmt anderes vor, als sich um ein Kaninchen zu kümmern. Ich habe ihr versprochen, dass ich alles für Dich machen werde und das hab ich auch getan. Mit Papa habe ich für Dich einen großen Auslauf im Garten gebaut, in dem Du richtig rennen konntest. Der Käfig im Haus war nur Dein Schlafplatz, aber auch den hast Du geliebt. Und wie der Dreck geflogen ist, wenn Du mal wieder in der Ecke gebuddelt hast…? Mama hat die Augen verdreht und ich habe die Bescherung weggesaugt.
Möhren mochtest Du am liebsten. „Deine Zigarren“ habe ich sie genannt, weil Du sie immer mit ganz ernster Miene wie eine riesige Zigarre in Deine kleine Schnute genommen hast. Und Äpfel, die waren auch immer ganz toll für Dich. Wir haben immer nur die besten Sachen für Dich gekauft. Ich schreibe „wir“, weil Mama Dich ja schließlich auch liebhatte. Sie sagte immer, sie hätte gar nicht gewußt, wie nett so ein Kaninchen sein kann. Auch sie ist sehr traurig, dass Du nicht mehr da bist.
Nur einmal, das fand sie Dich gar nicht nett. Damals, als Du ihr das Kabel auf der Terrasse durchgeknabbert hast. Mensch, hab ich mich erschrocken, denn das hätte ja auch wirklich tödlich für Dich enden können.
Irgendwann hab ich dann mal dieses „Rabbit-Hopping“ mit Dir ausprobieren wollen, aber Du hast mir genau gezeigt, was Du davon hältst – nämlich orginal nichts. Als ich Dich im Geschirr vor die erste Hürde geführt habe und wollte, dass Du da drüber springst, da hast Du mich angeschaut als wolltest Du sagen „Martina, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder…?!“
Also war‘s nix mit Kaninchensport. Dafür hast Du aber sehr gerne gekuschelt… Dein Fell war so weich, einfach himmlisch. Du hast sogar manchmal nachts mit in meinem Bett geschlafen, das war sooo schön!
Wir hatten eine wunderbare Zeit zusammen und es hätte noch ewig so weitergehen können. Aber jetzt bist Du gestorben, an einer Entzündung an der Pfote. Fünf Tage hat die Tierärztin um Dich gekämpft, aber Du hast es nicht geschafft. Ich bin so traurig und vermisse Dich unendlich.
Du warst für mich nie „nur ein Kaninchen“. Du warst eine ganz liebe Seele, das hat sogar Mama gesagt. Du warst meine fellige Freundin. Und wer sagt, dass es albern ist, um ein gestorbenes Kaninchen zu trauern, der kann mich mal gern haben. Nicht nur das: der tut mir sogar leid, dass er meine Traurigkeit nicht versteht!
Mümmeline, es war so schön mit Dir! Danke für‘s Zuhören, Danke für Dein weiches Fell zum Ankuscheln. Danke für Deine lustige Art, beim Rennen derart Haken zu schlagen, dass ich immer so lachen musste. Ich vermisse Dich und hoffe, es geht Dir jetzt gut im Kaninchenhimmel. Und ich bin sicher, dass es den gibt. Tschüß, meine Süße!
Alles Liebe, Deine Martina!